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Itta Wiedenmann - Lehrgangsleiterin Somatic Experiencing

Itta Wiedenmann, M.A. Sozial- und Kulturwissenschaften, gehört zur ersten Generation deutschsprachiger Somatic Experiencing-Trainer. Seit 1999 im Trainingsteam von P. Levine, Ph.D., unterrichtet sie seit 2004 SE-Trainings europaweit. Seit über 30 Jahren ist sie als selbständige Körpertherapeutin (Heilpraktikerin PT) in eigener Praxis in München mit dem Fokus auf die psychophysiologische Verarbeitung von Stress- und Traumafolgen tätig.

Liebe Frau Mag. Wiedenmann, Sie gehören zu den erfahrensten SE-Trainern weltweit. Seit 2014  unterrichten Sie auch an der Proges Akademie Linz. Können Sie unseren LeserInnnen kurz beschreiben, was man sich unter Somatic Experiencing SE® vorstellen darf?

SE® ist ein Basiskonzept zum Verständnis, zur Bewältigung und Prävention von Schock-, Stress- und Traumafolgestörungen. Es ist ein wertvoller Ansatz, der sich in viele Beratungs- und Therapiekonzepte gut integrieren lässt. Wir vermitteln den verschiedenen Berufsgruppen grundlegendes Wissen über die Rolle und  Funktion des Autonomen Nervensystems und seine spezielle Bedeutung für die Psychotraumatologie. Darüber hinaus lernen unsere TeilnehmerInnen zur eigenen Gesundheitsprophylaxe auch, wie sie sich selbst regulieren können.

 

Wie funktioniert Somatic Experiencing®?

Somatic Experiencing heißt wörtlich genommen „eine Erfahrung über ihre Körperreaktionen zu erleben“. Dabei werden die tieferen Hirnregionen einbezogen, weil dort jene  Erinnerungen aus dem prozeduralen (Körper-)Gedächtnis abzurufen sind, die im Kontext der bedrohlichen Erfahrung entstanden sind. Um diesen bei Schock und Trauma zuständigen Instinktanteil (das Tier in uns) anzusprechen, benutzen wir in der Begleitung mit SE die sogenannte "Stammhirnsprache". Damit locken wir damit unterbrochene bzw. vereitelte Überlebensreaktionen vorsichtig hervor, damit sie kontrolliert zum Abschluss kommen und das Autonome Nervensystem danach wieder situationsgerecht regulieren kann.
Wir unterstützen Menschen dabei ihre  Körperempfindungen zu beachten und immer präziser selbst zu steuern.  Sie erleben wie die eigenen Gedanken, Emotionen, Verhaltensweisen und Wahrnehmungen sich im Körper manifestieren. Je nachdem ob sie positive oder negative Erlebnisse erinnern, ist dies entscheidend sowohl für das emotionale Befinden wie auch das Lebensgefühl. Das überwältigende Ereignis wird zunehmend leichter erinnert, „neuverhandelt“ und schließlich in der Vergangenheit abgelegt. Die Vergangenheit beeinträchtigt nicht mehr das Erleben im Hier und Jetzt.

Was ist das Besondere an dieser Form der Stress- und Traumaverarbeitung?

SE ist gut zu erlernen. Die TeilnehmerInnen des Trainings genießen den hohen Anteil an Selbsterfahrung und Selbstregulation. Es ist ein kreativer, lebensbejahender manchmal auch humorvoller Ansatz, der uns TherapeutInneen in der Arbeit entlastet.
Im Unterschied zu anderen Stressverarbeitungs- und Traumabehandlungs-Methoden richtet SE® den Fokus stark auf die Normalisierung von dysfunktionalen Funktionen des autonomen Nervensystems. Retraumatisierungen werden vermieden durch die graduelle fein dosierte Exposition. Bemerkenswert ist, dass SE bei emotional sehr belastenden Ereignissen auch inhaltsfrei arbeiten kann. Das überwältigende Ereignis muss nicht unbedingt rekonstruiert werden.

Wie sind Sie damals zu SE gekommen?

1995 hatte ich bereits 20 Jahre Erfahrung als Körpertherapeutin und war ausgerüstet mit verschiedensten Handwerkszeugen, wie z.B. Manualtherapie, Craniosacral-Therapie, Osteopathie, Applied Kinesiologie, systemischen Familienaufstellungen und der Feldenkrais-Methode.

Immer häufiger beschäftigte mich damals die Frage, warum bei manchen KlientInnen erste gute Behandlungsergebnisse nicht dauerhaft erhalten werden konnten. Als mir eine Kollegin von  SE erzählte, ahnte ich sofort, dass dieser Ansatz zur Stress- und Trauma-Verarbeitung eine sinnvolle Ergänzung für meine Arbeit sein würde. Indem ich lernte, wie  Stress, Trauma und Schock sich auf den gesamten Menschen auswirken und ihn beeinträchtigen können, erkannte ich, dass es bei vermeintlich „schwierigen Patienten“ meist um übersehene Trauma-Folgestörungen ging.

Was erwartet mich als TeilnehmerIn in Ihrer Weiterbildung, Frau Wiedenmann?

Mir liegt die Verbindlichkeit seitens der Trainerin und des Teams für die TeilnehmeInnen  am Herzen. Trauma bedeutet ja häufig Bindungsunterbrechung und Fragmentierung. Aus diesem Grund und aufgrund meiner langjährigen Trainingserfahrung mit SE, biete ich aus Überzeugung das SE Training (alle 6 Module) „aus einer Hand“ an, um mit engagierter Kontinuität und einheitlichem didaktischen Konzept hohe Lernerfolge zu erzeugen.
Das ist mir möglich, da ich als eine von wenigen TrainerInnen für alle drei Ausbildungsstufen auch autorisiert bin.
Wesentlich ist für eine somatisch orientierte Traumaweiterbildung auch ein hoher Selbsterfahrungsanteil. Deshalb fließen circa 50% der Trainingszeit in die Selbsterfahrung. Auch die Achtsamkeit und  Resonanzfähigkeit der TeilnehmerInnen wird kontinuierlich über drei Jahre  geschult und ständig verbessert.

Wie sieht ein typischer Trainingstag aus?

Wir beginnen den Tag mit einer Achtsamkeitsübung zum jeweiligen Tagesthema. Dem folgen die Theorie, eine praktische Demo-Sitzung und dann das Einüben des Gelernten in supervidierten Kleingruppen. Den Tag beenden wir mit einer Gruppenreflexion, Fragen und Antworten zur Anwendung und den Erfahrungen mit dem Gelernten.
Während der Seminartage gibt es ergänzende Angebote zur Körperwahrnehmung und v.a. auch die Möglichkeit, Einzel- und Supervisionsstunden zu nehmen. In der Zeit zwischen den Modulen können sich die Teilnehmer in Peergruppen organisieren, um das Gelernte zu vertiefen.

An wen richtet sich die Ausbildung?

SE lässt sich gut in bestehende Therapie-und Beratungskonzepte integrieren.
Die Weiterbildung ist gedacht für alle, die beruflich traumatisierte Menschen begleiten und idealerweise mindestens zwei Jahre Berufserfahrung damit haben. Meist sind dies ÄrztInnen, PsychologInnen, PsychotherapeutInnen, Kinder- und JugendpsychotherapeutInnen, KörpertherapeutInnen, PhysiotherapeutInnen, medizinisches Fachpersonal, GeburtshelferInnen, Sozial- und LebensberaterInnen, Sozial- und HeilpädagogInnen, SeelsorgerInnen, ErzieherInnen und spezialisierte Krankenpflegekräfte sowie Rettungseinsatzkräfte.
PsychotherapeutInnen und gesprächstherapeutische Berufsgruppen erfahren vom Beginner-Modul an den Gewinn der verfeinerten körperorientierten Herangehensweise. Körpertherapeuten erweitern gleichzeitig ihr Repertoire, indem sie den therapeutischen Prozess durch eine gezielte Gesprächsführung ergänzen und vertiefen können.

Wann wird SE angewandt?

SE hilft bei akuter und/oder chronischer Posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS) und wirkt auch präventiv durch den Aufbau von Ressourcen und Resilienz. PsychotherapeutInnen, die ein SE Training absolviert haben, halten das SE-Konzept für eine  enorme Bereicherung für die Arbeit mit Bindungs- und Entwicklungstraumata.

Beim Proges, Österreichs größtem Gesundheitsverein steht die Gesundheit des Menschen an erster Stelle. Was machen Sie persönlich für Ihre Gesundheit?

Wichtig ist mir Achtsamkeit für meine Erdung, Zentrierung, Atmung und Entschleunigung im Alltag.  Im Wechsel mit ruhigeren, gespürten Bewegungen und Dehnungen, wie bei der Feldenkrais Methode oder Yoga tobe ich mich gern auch so richtig aus –  Schwitzen ist gesund! – z.B. beim Schwimmen, auf meinem Minitrampolin, Tanzen, Radfahren. Das Herzkreislaufsystem muss gefordert werden.
Ich bin sehr froh, über mein Wissen über das bestmögliche Zusammenspiel von Bauchgefühl, Herz und Kopf. Dies hilft mir natürlich selbst auch mit den Herausforderungen des Lebens gesünder umgehen zu können.

Was möchten Sie unseren LeserInnen gerne mit auf den Weg geben möchten?

Fragen Sie sich jeden Tag:
Haben ich heute schon gelacht ?
Hat mich heute jemand umarmt ?
Ist mir etwas gut gelungen?
Gibt es etwas, wovon ich träume?

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Itta Wiedenmann, MA