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Johanna Gerngroß - Leiterin Zertifikatslehrgang "Notfall-Krise-Trauma"

Die Psychologin verfügt über jahrelange Erfahrung im Bereich der Notfall- und Traumapsychologie. Was das Besondere an diesem Lehrgang ist und warum sie beruflich gerade diesen Weg gewählt hat, verrät sie im Gespräch.


Frau Dr.in Gerngroß, Sie leiten den Lehrgang „Notfall-Krise- Trauma  / Beratung von Menschen in psychosozialen und traumatischen Krisen“, der im Herbst 2015 erstmals auch beim Proges in Linz angeboten wird. Was ist das Besondere an diesem Zertifikatslehrgang?

Ja, es freut mich sehr, dass wir diesen Lehrgang nun auch in Kooperation mit dem Proges in Linz anbieten. Eine Besonderheit des Lehrgangs betrifft das Inhaltliche, dass Themen wie Umgang mit Trauma, Krisen, Tod, Abschied abgedeckt werden. Ziel des Lehrgangs ist es, Beratungskompetenz für besonders schwierige Situationen zu erwerben, um Betroffene, die traumatische Erfahrungen machen mussten oder sich in psychosozialen Krisen befinden, bestmöglich begleiten und unterstützen zu können. Neben der Wissensvermittlung auf universitärem Niveau wird auch auf die praktische Umsetzbarkeit großer Wert gelegt. Das garantieren unsere SpitzenreferentInnen, die zum Teil an Universitäten tätig sind, aber auch über jahrelange Erfahrung im „Feld“ verfügen.

Für die Arbeit in einem derart sensiblen Bereich ist aber das reine Erlernen von „Handwerkszeug“ nicht genug, daher sollen die TeilnehmerInnen  aus dem Wissen unserer ReferentInnen und aus dem Wissen der KollegInnen neue Impulse erkennen. Unser Anspruch ist es, die TeilnehmerInnen in ihrer Subjektivität zu stärken, Interesse zu wecken, die Resonanzfähigkeit zu erhöhen und neue Denkmodelle zu diskutieren.

Zusätzlich ist es uns aber auch ein Anliegen, die TeilnehmerInnen als unsere KundInnen absolut zufrieden zu stellen. Das beginnt bei der Anmeldung und Organisation des Lehrganges, beinhaltet die umfangreiche und immer aktualisierte Gestaltung der Skripten sowie die Abstimmung mit den ReferentInnen und optimale Vernetzung der Module, um inhaltliche Überschneidungen zu vermeiden. Laufende Evaluierungen sichern unseren Qualitätsanspruch.

Wie ist der Lehrgang aufgebaut?

Der Lehrgang besteht aus sechs Blockveranstaltungen. Uns war es wichtig, dass die einzelnen Module so konzipiert sind, dass sie berufsbegleitend absolviert werden können. Die Idee ist ja, dass Personen, die bereits beruflich tätig sind, diesen Lehrgang begleitend absolvieren und auch gleich in der Praxis umsetzen können, was besprochen wurde bzw. auch eigene Fallbeispiele in den Lehrgang einbringen können. Begleitend zu den sechs Modulen werden 8 Einheiten Supervision absolviert, welche die Möglichkeit bieten, eigene Themen in Hinblick auf Krisen und traumatische Erfahrungen zu reflektieren.

Notfälle können auch in Betrieben, Schulen oder Kindergärten passieren – werden die LehrgangsteilnehmerInnen auch auf derartige Ereignisse vorbereitet?

Ja, dies ist ein weiterer einzigartiger Schwerpunkt unseres Lehrgangs. Denn zusätzlich zur Betreuung von Betroffenen geht es häufig auch um Maßnahmen in Systemen oder mit Gruppen. Es müssen EntscheidungsträgerInnen unterstützt werden (z.B. die Schulleitung), Krisenpläne erstellt, Menschen informiert werden und - nicht zuletzt - die Rückkehr in den Alltag aller Betroffenen (MitarbeiterInnen, SchülerInnen usw.) ermöglicht werden.

Für wen ist die Ausbildung gedacht?

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass sich Menschen aus den unterschiedlichsten Berufen für das Thema Krise und Trauma interessieren.

Das sind z.B. Personen und Fachkräfte, die im psychosozialen Bereich tätig sind - PsychotherapeutInnen, natürlich auch PsychologInnen, BeraterInnen, PädagogInnen. Menschen, die in der Jugendarbeit, Suchtarbeit usw. tätig sind. Natürlich auch Menschen, die mit Flüchtlingen arbeiten. Sie alle sind ständig mit Menschen in schweren Krisen und traumatischen Situationen konfrontiert. Für diese herausfordernde Arbeit ist es von Vorteil, wenn man sich einschlägig fortgebildet hat und das richtige Handwerkszeug zur Verfügung steht.

Speziell wollen wir auch MedizinerInnen ansprechen, aber auch Menschen aus der Wirtschaft, auch dort kommen Krisen wie Arbeitsunfälle, Herzinfarkt oder Suizide vor, da sind schwierige Gespräche zu führen – letzteres gilt insbesondere auch für MedizinerInnen, die häufig schlechte Nachrichten überbringen müssen.

Anfang des Jahres ist ein Buch von Ihnen erschienen. Worum geht es darin?

Im Austausch mit den ReferentInen ist die Idee entstanden, diesen praktischen Zugang zur Notfallpsychologie in einem Buch festzuhalten. Als dann der Schattauer-Verlag  zufällig an mich herangetreten ist, habe ich diese Chance genützt und das Buch gemeinsam mit KollegInnen (einige davon sind ReferentInnen des Lehrgangs) geschrieben (Anm.: Gerngroß, J. (Hrsg.) (2015). Notfallpsychologie und psychologisches Krisenmanagement. Stuttgart: Schattauer.)

Frau Dr.in Gerngroß, Sie sind klinische und Gesundheitspsychologin, haben sich aber auch intensiv mit Wirtschafts-, Arbeits- und Organisationspsychologie beschäftigt. Was hat Sie ausgerechnet zur Notfallpsychologie gebracht?

Das war eigentlich „Schicksal“. Ich habe bei den ÖBB als klinische und Gesundheitspsychologin gearbeitet und bekam dann die tolle Gelegenheit, die Leitung des ÖBB-internen Notfallinterventionsteams (Anm.: ein kollegiales Betreuungssystem zur Unterstützung von KollegInnen nach Unfällen, Suiziden usw.) zu übernehmen.

Dabei habe ich sehr viel lernen können, das war eine tolle Chance. Seit meinem Ausscheiden aus den ÖBB begleite ich Menschen nach traumatischen oder krisenhaften Situationen in meiner Praxis, unterrichte Notfallpsychologie an der Universität und leite Lehrgänge zum Thema.

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Dr.in Johanna Gerngroß