Proges

fRIEDa: 15 Jahre im Zeichen der Frauengesundheit

Das PROGES Frauengesundheitszentrum fRIEDa wurde im Jahr 2008 gegründet und ist seitdem am Marktplatz in Ried im Innkreis ansässig. Von Beginn an standen die gesundheitlichen Belange von Mädchen und Frauen im Zentrum des Modells – mit dem übergeordneten Ziel, den objektiven und subjektiven Benachteiligungen im bestehenden Gesundheitssystem sowie dem konservativen Rollenbild der Frau entgegen zu wirken.

Frauenspezifische Gesundheitsförderung und -beratung

Der geschlechtsspezifische Ansatz und damit die „Parteilichkeit“ für die Frauen gründet auf evidenzbasiertem medizinischen Wissen und Ergebnissen der Frauen- und Gesundheitswissenschaften.

Frauen haben ein höheres Erkrankungsrisiko, da sie unter einem größeren sozialen Druck stehen, höheren psychischen und physischen Belastungen ausgesetzt sind und stärker von Vereinsamung und Armut im Alter betroffen sind.

Neben körperlichen und mentalen Aspekten liegt der Fokus auch auf sozialen Bestimmungsfaktoren von Gesundheit. Ein multiprofessionelles Team aus Expertinnen im Bereich Gesundheitsförderung unterstützt Mädchen und Frauen hier mit Beratung und Orientierung.

Gesundheitsberatung von Frauen mit Migrationshintergrund

Ein besonderer Schwerpunkt ist die Gesundheitsberatung für Mädchen und Frauen mit Migrationshintergrund – neben Deutsch in vier weiteren (süd-) osteuropäischen Sprachen. Die Stärkung von Selbstbestimmung und Eigenkompetenz steht hier im Vordergrund.

Frauen mit Migrationserfahrung bzw. aus sozioökonomisch benachteiligten Communities haben ein noch höheres Erkrankungsrisiko und berichten auch subjektiv über einen schlechteren Gesundheitszustand. Gründe dafür sind fehlende Gesundheitskompetenz, mangelnde Kenntnis des österreichischen Gesundheitssystems sowie Sprachbarrieren und fehlende Integration in das gesellschaftliche Leben.

Hilfe zur Selbsthilfe

Als Leitlinie für die Arbeit von fRIEDa dienen u.a. die Handlungsstrategien der Gesundheitsförderung der WHO: Interessen vertreten, befähigen und ermöglichen, vermitteln und vernetzen. Gesundheitsförderung wird als Prozess verstanden, der Zielgruppe ein höheres Maß an Selbstbestimmung über ihre Gesundheit zu ermöglichen und sie damit zur Stärkung ihrer Gesundheit zu befähigen.

Anonym – niederschwellig – leistbar

Die Angebote von fRIEDa richten sich an alle Frauen und Mädchen – unabhängig von Alter, Wohnort, Herkunft oder finanzieller Situation. Die Beratungen sind anonym, bedürfen keiner ärztlichen Verschreibung und sind mit einem Unkostenbeitrag von 7 €, auf welchen bei finanziellen Engpässen jedoch verzichtet werden kann, auch leistbar. Die Wartezeit für einen Beratungstermin beträgt aktuell zwei bis drei Wochen. Klientinnen, deren Anliegen im Frauengesundheitszentrum nicht behandelt werden können, werden auf Wunsch an passende Institutionen weitervermittelt.

Aktuelles und Ausblick

Im Jubiläumsjahr 2023 hat fRIEDa den Fokus auf fachlich-inhaltliche Weiterentwicklung gelegt und das Beratungsangebot um Workshops und offene Treffs erweitert: Zielgruppen bzw. Themen sind beispielsweise 24-Stunden-Betreuerinnen, denen Beratung, Austausch und Abwechslung geboten wird, Workshopreihen wie z.B. Selbstfürsorge im Alltag oder offene Frauentreffs.

Weiters stehen regionale und überregionale Vernetzung, der Aufbau und die Pflege von Kooperationen, das Aufspüren der Bedürfnisse von Mädchen und Frauen in der Region, sowie die gemeinsame Entwicklung neuer Angebote und Spaß am gemeinsamen Tun im Vordergrund.

Team

Mit Mag.(a) Maria Grozdanova und Mag.(a) Simone Ecker stehen bei fFRIEDa zwei engagierte und erfahrene Ansprechpartnerinnen zur Verfügung. Beide führen Beratungen durch – Maria hat zusätzlich die Schwerpunkte Migrantinnen und 24-Stunden-Betreuerinnen und Simone den Schwerpunkt Workshops und offene Treffs.

Fördergeber

fRIEDa wird vom Land Oberösterreich, Abteilung Gesundheit sowie Abteilung Soziales/Integration gefördert.