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Ist der Konsum von Oraltabak („Snus“) schlecht für die Mundgesundheit?

von Monja Ebenwallner, Zahngesundheitsexpertin Kärnten

Grundsätzlich ist zu unterscheiden zwischen „Snus-Beutel“, diese enthalten Tabak und Nikotin und dürfen innerhalb der EU, außer in Schweden, nicht verkauft werden und den tabakfreien Nikotinbeuteln, den sogenannten „Nicotine-Pouches“ oder „NicBags“. Die kleinen Säckchen oder Beutel werden zwischen Lippe und Zahnfleisch platziert. Die Inhaltsstoffe werden durch den Speichel erweicht und gelangen über die Schleimhäute in die Blutbahn.

Obgleich diese Produkte zwar häufig als die „gesündere Alternative“ zum Zigarettenrauch angepriesen werden, bleiben auch beim Konsum der tabakfreien Beutel die gesundheitsschädlichen Auswirkungen des Nervengifts Nikotin erhalten. Diese betreffen auch die Mund- und Zahngesundheit.

Besonders der regelmäßige Konsum von Snus-Beuteln kann abgesehen von Verfärbungen der Zähne und Mundgeruch auch Veränderungen der Mundschleimhaut nach sich ziehen. Diese Schleimhautläsionen treten besonders an jenen Stellen auf, wo die Beutel angelegt werden.
Das Zahnfleisch kann sich zurückziehen, es entstehen freiliegende Zahnhälse und tiefe Zahnfleischtaschen. Bakterien können so besonders leicht eindringen und Entzündungen hervorrufen.
An der Stelle, wo der Beutel platziert wird, kann eine Grube an der Innenseite der Lippe entstehen. Die Haut wird dort dünner und empfindlicher. Man spricht hier von der sogenannten „Snus-Lippe“.

Wenn man also das „Snusen“ nicht lassen kann und einem die Mundgesundheit dennoch am Herzen liegt, dann sind eine besonders gründliche Mundhygiene und vor allem engmaschige Kontrollbesuche in einer Zahnarztpraxis unumgänglich. Beim täglichen Zähneputzen ist es besonders wichtig, auch die Zahnzwischenräume und die Übergänge zwischen Zahn und Zahnfleisch sauber zu halten. Überdies ist das tägliche Massieren des Zahnfleisches empfehlenswert.