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Mein Kind lässt sich die Zähne nicht nachputzen, wie kann es dennoch gut gelingen?

von Kerstin Schönfelder, Zahngesundheitsexpertin Kärnten

Das tägliche(!) und gründliche Nachputzen der Kinderzähne, im Idealfall bis zum 10. Lebensjahr, ist absolut notwendig für den Erhalt gesunder Kinderzähne! 
Es ist zwar richtig und gut, dass Kinder bereits im Kindergartenalter beginnen ihre Zähne auch selbst zu putzen und stolz auf ihre erste Selbstständigkeit sind, doch die motorischen Fähigkeiten der Kinder reichen leider nicht aus um alle Zähne, besonders die Backenzähne im Oberkiefer, vollständig vom Zahnbelag zu befreien – auch nicht mit einer elektrischen Zahnbürste oder einer App. 
Es braucht die tägliche Unterstützung eines Erwachsenen: Am besten abends sollten alle Zahnflächen (Kauflächen, Außen- und Innenflächen) des Kindes gründlich nachgereinigt werden! Stehen die Zähne sehr eng, darf auch auf die Unterstützung der Reinigung der Kontaktpunkte (das sind die Stellen, an dem sich zwei benachbarte Zähne berühren) nicht vergessen werden! Am besten gelingt das mit Zahnseide oder Zahnseide-Sticks, beides ist in kindgerechter Form in jedem Drogeriemarkt erhältlich. 

Hier ein paar Eltern-Tipps für ein gutes Gelingen:

  • Sprechen Sie mit Ihrem Kind - klar und wertschätzend!
  • Beispielsweise kann der Vergleich mit dem Training beim Sport herangezogen werden: Auch der beste Sportler braucht regelmäßige Unterstützung vom Trainer, um noch besser zu werden…
  • Dranbleiben – mit „liebevoller Sturheit“: Die tägliche Unterstützung bei der Zahnpflege ist genauso selbstverständlich wie das Wechseln der Windeln oder das Anschnallen beim Autofahren, hier geben wir ja auch nicht einfach auf, wenn es das Kind vielleicht manchmal nicht so freut, oder? 
  • Widmen Sie diesem abendlichen Ritual ausreichend gemeinsame „Verwöhn-Zeit“. Beispielsweise durch Musikbegleitung und dem Beisein des Lieblingskuscheltieres, welches die Eltern beim Nachputzen beobachtet und „kontrolliert“, kann der Ablauf zur völlig entspannten und sogar lustigen Gewohnheit werden!
  • Haben Sie schon einmal probiert, die Rollen zu tauschen?
  • Lassen auch Sie sich ab und zu von Ihrem Kind die Zähne nachputzen – das ist eine absolut faire Sache und es darf auch richtig Spaß machen!
  • Ein guter Tipp bei Kindern ca. ab dem 6. Lebensjahr ist der Einsatz von Anfärbemittel, bzw. eine sogenannte Plaque-Test-Spülung aus dem Drogeriemarkt. Es macht Spaß und für Ihr Kind wird gut sichtbar, an welchen Stellen das selbstständige Putzen vielleicht doch noch nicht ganz so erfolgreich war. Die Argumentation, dass Eltern noch als „Zahnputz-Trainer“ agieren dürfen, fällt danach mit Sicherheit um vieles leichter!