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Fruchtmus aus dem Quetschbeutel…

von Martina Wernig, Zahngesundheitsexpertin Kärnten


... ist es wirklich schlecht für die Zahngesundheit?

Ja!

Gerne vergleiche ich die schon einige Zeit anhaltende „Überflutung“ mit diesen Produkten mit einer „Pandemie“; wohin man auch schaut, werden sie angeboten.

Sie werden als „praktisch“ angepriesen und Eltern kaufen sie, meist in dem Glauben, dass das Kind auf diese Art mehr Obst zu sich nimmt.

Leider kann ich kein „gutes Haar“ an diesen Fruchtmus-Beuteln lassen – nicht nur in Sachen Zahngesundheit:

  • Auch wenn auf den Tüten häufig die Aufschrift „ohne Zuckerzusatz“ zu finden ist, beinhaltet der ohnehin schon fruchtzuckerkonzentrierte Brei oft noch zusätzlich Apfel- oder Traubensaftkonzentrat.
  • Quetschies erhöhen zweifelsohne das Kariesrisiko bei Kindern, denn auch die Tatsache, dass der Beutel nach Belieben auf- und zugeschraubt werden kann, verleitet zum häufigen Nuckeln, wodurch die Zähne kontinuierlich mit Zucker und Säure umspült werden.
  • Der regelmäßige und häufige Konsum von Fruchtmus-Beuteln birgt auch die Gefahr, dass Kinder immer „kaufauler“ werden. Unsere Zähne möchten und müssen kauen! Kauen fördert nicht nur die Zahngesundheit, sondern ist auch für die Entwicklung und Erhaltung der Kaumuskulatur verantwortlich. Diese wiederum ist für die Sprachentwicklung von enormer Bedeutung!

Ein weiterer Grund, warum Kinder wieder lernen sollten frisches Obst zu essen (ganz besonders zur Kindergarten- und Schuljause!), ist der Beitrag leerer Quetschtüten zum Müllberg, den wir verursachen. Sind die Tüten leer, bleibt eine Mischung aus Plastik und Aluminium, die schwer zu recyclen ist und ein ziemliches Problem für unsere Umwelt darstellt.

Letztendlich sind Quetschies auch eine Belastung für die Geldbörse, denn sie sind unverhältnismäßig überteuert! Im Vergleich zum Gehalt an Vitaminen und Gesundheit von frischem Obst schneiden die Tüten auch diesbezüglich ziemlich schlecht ab!